Großdemonstration unter dem Motto

Aktion Mor Gabriel mobilisiert Tausende nach Berlin

“Ono u Abro d´Mor Gabriel no” ("Ich bin der Sohn des Heiligen Gabriels"), so lautete das Motto der Großdemonstration am Sonntag, 25.01.2009 in Berlin. Rund 100 Busse (24 Busse alleine schon aus Gütersloh und Umgebung) haben sich den weiten Weg nach Berlin gemacht, um Solidarität für das 1 600 Jahre alte syrisch-orthodoxen Kloster, Mor Gabriel, im Tur Abdin zu zeigen.

Klare Forderungen der Demonstrationsteilnehmer: Die Enteigung des 1 600 Jahre alten Kloster Mor Gabriel wäre ein Verbrechen gegenüber der Geschichte © bethnahrin.de

Das Kloster muss heute um seine Existenz bangen, da man die Enteignung und die Umwandlung in ein Museum plane. Außerdem wird dem Kloster vorgeworfen, angeblich missionarische Tätigkeiten nachzugehen. Nach Angaben von Raid Sharbil Gharib (Vorsitzender der Aktion Mor Gabriel) versammelten sich rund 20 000 Menschen aus dem In- und Ausland, um für die Rechte der Christen in der Türkei und gegen die Ungerechtigkeiten gegen das syrisch-orthodoxe Kloster Mor Gabriel im Tur Abdin zu demonstrieren.

Das Memorandum der Demonstration wurde in deutscher, syrischer und türkischer Sprache vorgelesen. Des weiteren wurde das Schreiben von Seiner Heiligkeit, Moran Mor Ignatiuous Zakkai Iwas I. – Patriarch der syrisch orthodoxen Kirche von Antiochien, zu Mor Gabriel, von Pfarrer Semun Demir aus Dellbrück vorgelesen.

„Wir fordern Anerkennung als religiöse Minderheit“ © bethnahrin.de

Solidarität erfuhren die Assyrer (Suryoye) von Pfr. Manfred Richter, dem Vertreter von Bischof Dr. Huber, von Ali Ertan Toprak, einem Vertreter der Alleviten, von Ernst-Ludwig Vatter von den Freunden des Tur Abdin, von Toros Sarian, einem Vertreter der Armenier und anderen. Yelda Özcan vom Verband der Menschenrechte, machte deutlich, dass es für nichtmuslimische Minderheiten keine Lebenssicherheit gibt und betonte mit den Worten „Meine Unterstützung haben sie“, dass die Türkei sich für den Völkermord von 1915 an den Armeniern und Assyrern (Suryoye) entschuldigen muss.

Der Vorsitzende des ZAVD, Shlemon Yonan, bedankte sich zu Schluss bei der Polizei und allen anderen und verabschiedete mit Erzbischof Hanna Aydin die Teilnehmer.

Letztendlich kann man von einer gelungenen Demonstration sprechen. Mit klaren Reden zeigten die Redner, dass die Unterdrückung unseres Volkes in der Türkei nicht mehr hingenommen wird und das Mor Gabriel Kloster, als eines der ältesten christlichen Klöster und der wenig übrig gebliebenen in der Türkei, nicht enteignet werden darf.Erfreulich war, dass alle Organisationen unseres Volkes, die Namensstreitigkeiten beiseite gelassen und gemeinsam Hand in Hand im Rahmen des Aktionsbündnis zusammen arbeiten.

Weitere Bilder sind unter der Webseite der Aktion Mor Gabriel zu finden


Die AKTION MOR GABRIEL ist eine Kooperation von: Erzdiözese der Syrisch-Orthodoxen Kirche in Deutschland, Dachverband der Entwicklungsvereine Tur Abdin (DETA), European Syriac Union (ESU), Föderation der Aramäer (Suryoye) in Deutschland (FASD), Föderation Suryoye Deutschland (HSA), Zentralverband der Assyrischen Vereinigungen in Deutschland (ZAVD)

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