AINA veröffentlichte ein Artikel von Augin K. Haninke, in dem der assyrische Journalist über den Brief des Präsidenten der kurdischen Regionalregierung, Massoud Barzani, zum 80. Gedenktag der assyrischen Märtyrer von Simele schreibt.
Kurdische Führungspersonen, beginnend mit Barzani, hatten den Westen aufgefordet, die Tötung der Kurden während Saddam Husseins Anfal-Kampagne als Genozid anzuerkennen. Dabei haben die Kurden selber viel Blut an den eigenen Händen, so Haninke. So zählt der Journalist den Völkermord von 1915 im Osmanischen Reich auf, bei denen die Kurden und Jungtürken die armenischen, assyrischen und pontos-griechischen Christen massakrierten sowie weitere Massaker, die vor und nach 1915 stattgefunden hatten. Einige Kurden hatten sich für diese schrecklichen Taten zwar entschuldigt. Doch statt sich für die kurdische Beteiligung beim Völkermord von 1915 sowie den Massakern von Simele 1933 zu entschuldigen, streut der kurdische Präsident weiterhin Salz in die Wunde. Barzani bezeichnet die assyrischen Opfer von 1933 als „Kurden“. Ironischerweise wurden man Opfer dieses Massakers, weil man Assyrer gewesen war.
Haninke fährt fort, dass von kurdischen Führern und Intellektuellen ein Muster verfolgt wird, mit dem man eine Kurdifizierungskampagne vorantreibt sowie eine falsche kurdische Geschichte erschaffen will. So ersetzt man den Begriff „Mesopotamien“ mit „Kurdistan“. Als Beispiel kann hier das Schild an einer Straße zu den Altertümern in Khansas angeführt werden, auf dem folgendes steht „Kurdistan – die Wiege der Zivilisation“. Khansas wurde im 7. Jahrhundert vor Christus vom großen assyrischen König Sanherib erbaut.
Der Artikel von Augin K. Haninke ist in englischer Sprache und kann hier weiter gelesen werden. Ebenfalls ist da eine Übersetzung des Briefes von Massoud Barzani vorzufinden.
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