Sarkis Aghajan

Der geheimnisvolle Finanzminister der Autonomen Kurdischen Region

Sarkis Aghajan, der Finanzminister vom Irakisch- Kurdistan ist seit dem Fall des Diktator Saddam Hussein die wohl bekannteste Person innerhalb des Chaldäer-Suryoye-Assyrer Volkes. Doch wer ist dieser Mann eigentlich und wo ist er plötzlich hergekommen?

Fakt ist, Aghajan hat den Ruf einer der der reichsten Männer des Iraks zu sein. Doch kaum einer weiß über die Quellen seines Reichtums und seiner Macht Bescheid. Auch über die Herkunft seiner Familie und seiner früheren Kariere weiß kaum einer etwas. Angeblich soll seine Familie im Nord-Irak und im Iran Ländereien besitzen. Doch dass alleine würde sein Reichtum nicht erklären. Eine offizielle Biographie von Sarkis Aghajan gibt es nicht.

Man nennt Ihn den großen Gatsby des Irakisch- Kurdistan (Jay Gatsby, der Protagonist des Romans, ist ein junger Millionär und ein undurchsichtiger Geschäftsmann). Niemand weiß ob er überhaupt die nötige Erfahrung mit sich gebracht hat, um somit als Finanzminister bestehen zu können.

Nach Angaben eines Amerikanischen US-Beraters, der seine Karriere als evangelischer Missionar in den frühen 90er Jahren im Nord-Irak begann, hatte Sarkis Aghajan schon damals Millionen von Dollars aus der eigenen Tasche an die bedürftige Christliche Bevölkerung verteil.“ Sarkis ist für die Christen im Irak wie ein Heiliger sagte der US-Berater. Er hat Land erworben und schaffte Platz für 20.00 (laut der kurdischen Regierung sind es nur 2000 Familien) christliche Familien die aus Bagdad flohen und sich im Nord-Irak niederliessen. Er lies für Sie ganze Dörfer, Kirchen und Schulen für sie bauen, und das auf eigene Kosten.“

Ein gut finanzierter Fernsehsender „Ishtar TV“ mit einem imposanten Gebäudekomplex wurde ins Leben gerufen, damit u.a. dieser die guten Taten von Sarkis Aghajan der Weltöffentlichkeit präsentieren sollte. Der TV Sender strahlt regelmäßig Reportagen von dankbaren Menschen, welche die Unterstützung von Aghajan durch den Bau von Häusern im Nord-Irak preisen. Sogar in der Diaspora wird mittlerweile Sarkis Aghan als Retter und Helfer in Not gelobt.

Die „Durch die Bereitstellung von Häusern für die vertriebenen Christen möchte er diese Menschen ein Nachricht vermitteln sich mit der Kurdischen Demokratischen Partei (KDPP-Masoud Barzani) so solidarisieren“, sagte kürzlich Dr. John Eibner vond der Christian Solidarity International. In seiner Position soll er durch die Macht der KDP zum „Agha“ der Christen in Kurdistan und der Nineve-Ebene werden, fügte Dr. Eibner hinzu. Sarkis Aghajan verdankt seinen Aufstieg wohl dem Ministerpräsidenten vom Irakisch-Kurdistan, Necirvan Barzani (Neffe von Masoud Barzani). Beide sind seit Ihrer Jugendzeit befreundet. Die Anhänger von Aghajan sagen, dass sie als Junge Männer gezwungen waren mit Ihren Familie 1975 aus Kurdistan zu fliehen, als die Amerikaner Ihrer Unterstützung für den Barzani Clan und dem Kampf der Kurdischen Unabhängigkeit stilllegten. Nach der Flucht lebte Necirvan Barzani auf dem Anwesen der Familie Aghajan im Iran.

Hat Sarkis Aghajan wirklich Macht oder wird er nur benutzt?

„Manche sagen Sarkis benutzt die Kurden um die Ziele der Christen zu erreichen. Sollte das wirklich wahr sein, dann bin ich der erste der applaudieren wird, sagt William Warda, Präsident der Hammurabi Human Rights Organisation und Assyrischer Nationalist. Aber ich denke er hat nicht die Macht und die Kurden benutzen Ihn“

„Die Politik und die Entwürfe der KDP sind transparent sagt Salahaddin Bahauddin, Generalsekretär der Oppositionellen Kurdischen Islamischen Union. Sarkis wird gegen die Nationalen Rechte der Assyrer benutzt. Denn die Assyrer versuchen und beanspruchen die Nineve –Ebene als Autonomes Gebiet zu bekommen, allerdings soll die Selbstverwaltung unter der Kontrolle der Zentralregierung in Bagdad sein, sagt Bahauddin in einem Interview. „Die Kurdische Regierung will Sarkis zum Präsidenten der Christen in einem vom Christen bewohnten Triangel machen, sagte ein ehemaliges Mitglied des Irakischen Regierungsrates. Seine Rolle bestünde nur darin die KDP als großzügige Helfer der Christen darzustellen und dass sie im Nord-Irak geschützt leben können, fügte Bahauddin hinzu“.

Auf dem ersten Blick scheint diese Rechung aufzugehen. Wo er auch hinreißt in die Dörfer der Christen im Nord-Irak wird er gefeiert. Sarkis Aghajan`s Name ist in aller Munde. Innerhalb von Irakisch-Kurdistan behauptet er 80 Christliche Dörfer nach der Zerstörung durch Saddam Hussein wieder aufgebaut zu haben und so für die christlichen Flüchtlinge aus Mosul und Bagdad Platz geschaffen zu haben. In Ankawa, einer christlichen Stadt und Vorort von Erbil hätte er laut Anhänger Grund und Boden gekauft, sowie Genehmigungen für Häuser und Baustoffe eingeholt und diese für Christen kostenlos bereitgestellt.

Nicht zu jedem Großzügig

In vielen Gegenden der Nineve -Ebene wo er Häuser hat bauen lassen, können in erster Linie nur die Menschen davon profitieren die Ihn und seine Partei (KDP) öffentlich unterstützen. Bei Leuten und lokale Beamte, die Hilfe von Ihm erhalten und Ihn in seiner Politischen Linien nicht unterstützen, werden die Gehälter und Löhne gekürzt oder gar verweigert.

Ein Markenzeichen von Aghajan`s Aufbauprogramm sind die aufwendigen Finanzierungen und Bau von neuen Kirchen und Friedhöfen. Damit will er die kirchlichen Führer für seinen Plan, die Assyrischen Christen in die Region Kurdistan zu integrieren gewinnen. Laut einigen Priester und Beamten in den Gebieten haben einige der neuen Kirchen Millionen gekostet. Er hat das alles selber finanziert und wo das Geld herkommt weiß keiner. Von Kurdischer Seite her heißt es, die Kurdische Regionalregierung habe Aghajan die Mittel zur Verfügung gestellt, damit er den Christlichen Flüchtlingen hilft. Aghajan hat mittlerweile ein breites Netzwerk gegründet um die Unterstützung den Flüchtlingen zukommen zu lassen. Einige Menschen die Unterstützung von Ihm erhalten, hätten in einem Interview gesagt dass Sie mittlerweile keine Zuschüsse von Ihm erhalten würden, und das sie ab Juli Miete für Ihre Wohnungen an Ihm zahlen müssten.

Zeig mir das Geld

“ Welchen Nutzen hatten wir bis jetzt von Sarkis Aghajan ?“. Diese Worte kommen aus dem Mund des Bürgermeisters der bekannten christlichen Stadt Bartille in der Nineve-Ebene, Jamal Dinkha. Ich möchte sehen wo das ganze Geld, welches er für den Aufbau ausgegeben haben soll, geblieben ist. Er sagt zwar dass er damit Kirchen baut, aber das meiste davon verschwindet in der Korruption, klagt er weiter Aghajan an. Bürgermeister Dinkha ist Mitglied der Assyrischen Demokratischen Bewegung (ADM), eine nationale Partei die Autonomie in der Nineve-Ebene anstreben will, allerdings unter der Schirmherrschaft der Zentralregierung in Bagdads. Dinkha erzählt weiter und sagt „ Wir haben Sarkis gebeten Schulen zu bauen und nicht Kirchen“. Hier in unserer Stadt hat Sarkis Grundstück für einen Friedhof gekauft. Wir glauben er kümmert sich mehr um die Toten als um die Lebenden.“

Von seinen Anhängern hört man das Aghajan die Erlaubnis von der KDP bekommen hätten mit der evangelischen Kirche auch unter Muslimen das Christentum zu predigen. Nach Aussage des Pastors Aram Doud, Amt im Ministerium, wären seit dem erscheinen der ersten Evangelikaner im Jahre 1992 im Irakisch-Kurdistan einige tausend Muslime zum Christentum übergetreten. Trotz der Schirmherrschaft Aghajan`s für die Evangelikaner, erhalten diese weiter Drohungen. „ Im Februar dieses Jahres tauften wir 13. Gläubige und schon kamen am nächsten Tag Morddrohungen durch einen Schreiben in unserer Kirche“, sagt Pastor Daoud. Der Stellvertreter von Pastor Daoud im Ministerium, Khaled Jamal Alber sagt, „In Kurdistan herrscht Religionsfreiheit. Niemand hindert uns an der Ausübung unseres Glaubens. Die Drohungen, die uns erreichen, kommen nicht von der Regierung, sondern von Einzelpersonen“ sagte er.

„Sarkis hat mehr als jeder Mann auf dieser Welt für die Christen getan und ich war in über 50 Ländern auf dieser Welt. Ein Amerikanischer Unterstützer des Finanzminister von Irakisch-Kurdistan.„Er ist ein sehr bescheidener und ruhiger Mensch und will nicht im Rampenlicht stehen. Es gibt kaum einer Auszeichnung von christlichen Konfessionen im Nahen und Mittleren Osten die er nicht erhalten hat, einschließlich den Orden des Ritters vom Heiligen Georg aus dem Vatikan. Es fehlt nur noch die Heiligsprechung.“. Aber seine Kritiker sagen dass er mit dem Bau der Kirchen sich eine Schirmherrschaft über die Christen in der Nineve-Ebene aufbauen will, um sein Ziel die Gebiete der Ninive-Ebene im Sinne der KDP der Kurdischen Region einzuverleiben.

Das Christentum als Mittel

“Als Person ist er ein guter Mensch, ein höflicher Mann” sagt Pfarrer Sabri al Maqdesy , ein Chaldäischer Priester in Ankawa. Er versucht sein Bestes für die Christen zu geben, in Form von vielen Projekten für unser Volk. Aber SIE (Kurden) benutzen seine Taten als Propagandamittel für Ihre Ziele.

Er verweist auf das riesige Kreuz im internationalen Flughafen in Erbil als Beispiel für die Politik der Kurden. Es ist das erste was westliche Besucher zu sehen bekommen, eine Art Symbol für Sie. Viele der Kurdischen Politiker haben Ihre Qualifikation im Westen abgeschlossen. Und sie wissen welche Stärke so ein Kreuz in einem Islamischen Land verbreitet. Sie wollen damit ausdrücken, dass sie die Christen gut behandeln“. Es ist wahr, Sie behandeln uns besser, weil Sie uns alles wegnehmen. In 10 Jahren haben wir gar nichts mehr. Die Christen werden keinen Zentimeter Besitz mehr haben.“

Der Führer der Kurdischen Islamischen Union Salhuddin Bahauddin meint das Sarkis Aghajan und sein „Chef“ in der Kurdischen Demokratischen Partei, Masoud Barzani würden den Christen in den Nineve Ebene nur die Wahl lassen, Ihren Glauben frei als Christen im Irakisch-Kurdistan zu praktizieren, allerdings sollte sie Ihre Ethnischen Bestrebungen als Assyrer für eine Autonomie innerhalb des Kurdischen Gebietes einsetzen.“Wir sehen die Christen in den kurdischen Parteien, aber sie wurden gezwungen, ihre ethnische Identität abzulegen sagt Bahauddin . „Wir sind der Meinung, sie sollte das Recht auf Ihre Identität behalten.“ Das Politische System der KDP ist „autokratisch und diktatorisch“ fügt er hinzu. Es ist ein Parteien System, so wie das Baath Regime von Saddam Hussein damals. Akzeptiert man die Partei, ist man willkommen, macht man das nicht, wird man ausgestoßen, selbst Familienmitglieder in der Partei bekommen dass zu spüren.

Ein ehemaliger Arbeiter einer Hilfsorganisation in Hamdaniya, einem Bezirk in der Nineve- Ebene vor den Toren Mosusl erzählt, dass er Einblick in Dokumente hatte, welche zeigen, dass Aghajan Gelder von der US-Regierung bekam um die christlichen Flüchtlinge zu unterstützen, obwohl er nach außen hin, dieses Geld als seins ausgab.“ Wir wissen dass die Gelder von den Vereinigten Staaten von Amerika kommen, sagt der Arbeiter der Hilfsorganisation. Die USA wollte das Geld nicht an die Zentralregierung in Bagdad überweisen. Sie gaben es lieber Sarkis Aghajan, weil dieser Finanzminister und Christ sei und somit die Gelder gerecht an die Flüchtlinge verteilen würde“. Stattdessen hätten aber nur 10% der Gelder Ihren Zweck erfüllt und die anderen 90% hätte Aghajan an seine „Freunde“ verteilt. Der Arbeiter bat uns seine Identität nicht preiszugeben aus Angst vor Repressalien.

Kein Kontakt

Ein US-Beamter in Erbil räumte ein, dass die U.S. Agency for International Development (USAID) etwa $ 31 Millionen in die Ninive-Ebene eingeflossen seien, beschwerte sich auch darüber, dass die kurdische Regionalregierung kein Transparenz was die Geldüberweisungen angehe zeige. Es wird kaum oder gar nicht über die Ausgaben Buch geführt.“

„Sarkis Aghajan hat das Geld für den politischen Nutzen der KDP ausgebeben, sagt sein Kritiker William Warda. Er sollte den Menschen sagen, das das Geld kommt von der US-Regierung und von der Evangelischen Kirche kommt, anstatt zu sagen es käme von der Kurdischen Regional Regierung (KRG). Das ist Betrug an unserem Volk, ergänzt Warda.

Unsere Zeitung Newsmax bemühte sich sehr für eine Kontaktaufnahme mit Sarkis Aghajan, um mit Ihm diesen Artikel zu besprechen. Wir machten eine offizielle Anfrage aus unserem Büro in Washington DC bei der KRG. Allerdings wurden die Anfragen durch die KRG in Erbil höflich abgewiesen. Ein Mitarbeiter von Aghajan in Erbil wurde ausgemacht um mit ihm über die geheimnisvolle Arbeit seines Chefs zu sprechen. Allerdings gab dieser nur seinen Vornamen „Gewargis“an. Dieser versuchte zu erklären warum es so schwer sei, den Minister zu erreichen. Auffällig war das in den Büros von Aghajan 4 große Gänge mit „ Christlichen Büchern“ gefüllt waren. Gewargis hatte auch hierfür kein Erklärung, außer dass die Bücher durch seine Ausschüsse verteilt werden würden. Im Finanzministerium sagte ein Mitarbeiter, das Sarkis zu Beschäftigt sei um ausländische Besucher zu empfangen. Einige Minuten zuvor war Pascale Warda eine ehemalige Ministerin der irakischen Regierung, mit einer gruppe Holländischer Parlamentarier zu einem Termin im Finanzministerium erschienen und hat einen Termin wahrgenommen. Die Parlamentarier aus Holland hatten ein Hilfspaket von der Europäischen Union für vertriebene Christen dabei.

Die Kritik an Sarkis Aghajan durch Christliche Flüchtlinge ist da, sollte doch so sein nach dem Motto „einen geschenkten Gaul sollte man nicht ins Maul schauen“ sagte ein Amerikanischer Unterstützer von Aghajan. „ Gibst du Ihnen ein Haus, wollen Sie ein besseres haben. Sie beschweren sich dass es kein Strom gibt usw….“. Die Frage für die Christen im Irakisch-Kurdistan sollte es sein, anstatt sich über einen Mann und die Regierung zu beschweren, hat die internationale Christen Gemeinschaft Hilfe geleisteten um die Lücken zu füllen? Nein, das hat sie nämlich nicht.

Trotz der positiven Kommentare der Unterstützer gegenüber Ihren Gönner Sarkis Aghajan, wollen die meisten anonym bleiben, damit Ihre Geschäftsbeziehungen mit der Kurdischen Regierung nicht darunter leiden.

Anmerkung von Huyodo.com

Dieser Artikel erschien im Mai 2008 in der Amerikanischen Internet Zeitung Newsmax. Wir haben diesen Artikel frei vom englischen ins deutsche übersetzt.

Quelle: Huyodo

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