100 Jahre ist es her, seit dem die barbarische Ausrottung der christlichen Armenier, Assyrer (Aramäer, Chaldäer) und Pontos-Griechen begann. Unterstützt wurden die Jungtürken dabei von den damaligen Verbündeten Deutschland und Österreich.
Der historischen Verantwortung bewusst, einigte man sich im österreichischen Parlament auf eine gemeinsame Erklärung, in der die Gräueltaten von 1915-1918 nun als Völkermord anerkannt wurden.
Nach der Republik Armenien, den Niederlanden und der Tschechischen Republik ist Österreich nun der vierte Staat in diesem Jahr, der den zum hundertsten mal jährenden Völkermord anerkennt.
Den Anfang machte Armenien am 24. März 2015, als der, bis dahin nicht anerkannte, Genozid, an den Assyrern und Pontos-Griechen, nun auch offiziel anerkannt wurde.
Es folgte die Anerkennung in den Niederlanden am 09. April 2015 und im Vatikan von Seiten des Papstes Franziskus I. am 12. April 2015. Während der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan die Aussagen des Papstes als „Unsinn“ bezeichnete und ihn davor warnte, diesen Fehler nicht erneut zu begehen, schloss sich auch die tschechische Republik am 14. April 2015 den Vorgängern an.
Im Zuge des Anerkennungsstroms steht nun auch Deutschland als damaliger Verbündeter in der Pflicht zu handeln. In den letzten Tagen gab es viele Aufrufe und Appelle an die Bundesrepublik. Am Freitag, dem 24. April 2015, sollen in einer Resolution die Benennung der Massaker von 1915 auch in Deutschland als „Völkermord“ betitelt werden
Einen Appell an Bundespräsident Joachim Gauck, Bundestagspräsident Norbert Lammert und Bundeskanzlerin Angela Merkel, gab es hierzu auch vom Patriarchen der Syrisch-Orthodoxen-Kirche Mor Ignatios Aphrem II, in dem er sich erstaunt darüber zeigte, dass man in Deutschland aus politischen Gründen nicht den Begriff „Völkermord“ annehmen will und bat folglich, sich nicht „an der Vollendung des bösen Plans der Täter“ zu beteiligen.
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