Mor Gabriel steht für das kulturelle Erbe der Assyrer und ist eines der ältesten Klöster weltweit, dessen Gründung auf das Jahr 397 n. Chr. zurückgeht. In einem fraglichen Rechtsstreit sollte das Kloster um 88 Hektar Land enteignet werden.
Nach einem Telefongespräch mit dem Vorsitzenden der Klosterstiftung Kuryakos Ergün und dem syrisch-orthodoxen Erzbischof von Turabdin, Mor Timotheos Samuel Aktaş, kommentierte Johann Roumee der Vorsitzende des ZAVD den Sachverhalt wie folgt. „Es wurden lediglich nur ein Drittel der Grundstücke dem Kloster wieder zugesprochen. Daher gibt es keinen Grund zur großen Freude bzw. Euphorie. Es ist unser Recht, unser Eigentum, welches ungerechtfertigt enteignet wurde und jetzt wieder zurückgegeben wurde. Wir fordern somit die türkische Regierung zur Rückgabe der restlichen Ländereien auf, sowie die Assyrer nicht mehr als Seperatisten bzw. Bedrohung zu sehen.“
Ergänzend verlangt der Vorsitzende des Zentralverbands der Assyrer in Deutschland von der türkischen Regierung, den Völkermord von 1915 im Osmanischen Reich als Genozid anzuerkennen. Neben Armeniern und Pontos-Griechen sind mehr als eine halbe Million Assyrer diesem Völkermord zum Opfer gefallen. Die türksiche Regierung leugnet seit her diesen Genozid und verbietet eine offene Debatte in der Öffentlichkeit. Wer es wagt, die Ereignisse von 1915 in der Türkei als Völkermord zu bezeichnen, wird wie der türkische Nobelpreisträger, Herr Orhan Pamuk, wegen Beleidigung des Türkentums angeklagt bzw. riskiert sogar, wie der armenische Journalist Hrant Dink, sein Leben. Dink wurde am 19.01.2007 von einem türkischen Jugendlichen auf offener Straße in Istanbul erschossen. In der Diaspora gründeten die Assyrer den „Assyrian Genocide Research Center – Seyfo Center“, dessen Hauptaugenmerkmal auf die Arbeit zur Anerkennung des Assyrischen Völkermordes von 1915 gerichtet ist.
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