Der Vortrag wurde von der Caritas organisiert und hatte im Gemeindesaal der St. Jacob Kirche stattgefunden.
Priester Ishok Ergun berichtete über die Situation der Assyrer in den einzelnen Dörfern im Turabdin und appellierte an die Assyrer in der Diaspora, einheitlich und gemeinsam mit einer Stimme politisch aufzutreten.
Außerdem bittet er, den Turabdin in der Diaspora nicht zu vergessen und die dort lebenden Menschen zu unterstützen.
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Der Turabdin, übersetzt mit dem Berg der Knechte Gottes, bildete den nördlichen Teil des ehemaligen antiken Mesopotamiens und befindet sich heute im Südosten der Türkei. Als Gastarbeiter kamen, in den 1970er Jahren, die ersten Assyrer aus dem Turabdin in die BRD, um hier Geld zu verdienen und die eigene Familie in der Heimat zu unterstützen. Leider verschlechterte sich die Lage für die dortlebenden Assyrer immer mehr, sodass eine Rückkehr in den Turabdin kaum noch möglich war. Wegen ihres christlichen Glaubens wurden die Assyrer unterdrückt, verfolgt und schikaniert, weswegen immer mehr den weiteren Weg in die Diaspora suchten.
Auch heute werden die etwa 2 000 lebenden Assyrer dort nicht in Ruhe gelassen. Seit mehreren Jahren bestehen juristische Versuche, Ländereien des syrisch-orthodoxen Klosters Mor Gabriel, zu enteignen. Zuletzt hatte das oberste türkische Gericht dem Staatssekretariat für Schatzwesen mehrere Hektar Land des syrisch-orthodoxen Klosters zugesprochen.
Ebenso ist es zum Beispiel in der Türkei gesetzlich untersagt, die Ereignisse von 1915 als Völkermord zu bezeichnen. Im damaligen Osmanischen Reich fielen dem Genozid, durch die Jungtürken und Kurden, etwa mehr als zwei Millionen Armenier, Assyrer und Pontos-Griechen zu Opfer.
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