Mönche verteidigen ihren Grundbesitz vor Gericht

Bedrohte Zuflucht im Land der Knechte Gottes

Das syrisch-orthodoxe Kloster Mor Gabriel in der Türkei ist eines der ältesten Klöster weltweit. Dennoch müssen die Mönche seit Jahren ihren Grundbesitz vor Gericht verteidigen. Was als Nachbarschaftsstreit begann, hat sich zu einem ernsten Konflikt verfestigt. Sein Ausgang wird viel darüber aussagen, wie Ankara tatsächlich zu der christlichen Minderheit im Land steht.

Bischof Timotheos ist ein großgewachsener Mann, und man sieht ihm an, dass er in seinem Leben schon so manchem Sturm standhalten musste. Wie jeden Abend hat er sich mit dem Stiftungsvorsitzenden Kyriakos Ergün, seinem Sekretär und einigen Mönchen für ein Glas Tee auf die Terrasse des Klosters zurückgezogen.Wie an jedem Abend wird dort auch über Politik diskutiert. Heute jedoch wirkt der Bischof angespannt. Immer wieder springt er auf und läuft wie ein Tiger im Käfig auf der Terrasse auf und ab. Ganz so, als spüre er ein Gewitter aus schlechten Nachrichten, das sich über dem Kloster zusammenbraut. Auf dem Tisch liegt ein Funktelefon. Es klingelt. Der Sekretär des Bischofs geht ran. Das Gespräch ist schnell beendet, und jeder auf der Terrasse scheint erleichtert darüber zu sein. Zu lange schon geht es im Südosten der Türkei um alles – um die Daseinsberechtigung der assyrischen Christen in einem Land, deren Bewohner zu neunundneunzig Prozent Muslime sind.

„In Europa kann man sich nicht vorstellen, was es bedeutet, als Christ hier zu leben“: Bischof Timotheus bei der Messe.

 

[pdf name=“Originale PDF – FAZ Artikel: Turabdin vom 26. November 2011″ url=“https://bethnahrin.de/wp-content/uploads/2011/12/FAZ-Artikel-Turabdin-26.-November-2011.pdf“]

Quelle: und weiter...Frankfurter Allgemeine Zeitung

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