Nach dem zweiten Derby der Saison 2009 – aus dem Assyriska siegreich hervorging – wurden große Teile des Assyrischen Kulturzentrums in Södertälje durch einen Brandanschlag zerstört. Eine technische Untersuchung seitens der Behörden wegen schwerer Brandstiftung wurde daraufhin eingeleitet, bisher gibt es jedoch noch keine konkreten Hinweise auf Verdächtige.
In der Nacht auf letzten Sonntag – kurz nachdem Assyriska FF die Relegation zur höchsten schwedischen Spielklasse Allsvenskan erreicht hatte – betrat ein Assyriska-Spieler das Sportlokal O’Learys in Södertälje. In den Innenräumen des Lokals wurde er von mehreren Tätern auf brutale Art und Weise überfallen und zusammengeschlagen. Bereits verteidigungsunfähig am Boden liegend, wurden ihm Schläge und Tritte gegen den Kopf verpasst – hierbei sahen die anwesenden Türsteher tatenlos zu.
Dies sind drei Beispiele von Missetaten gegen ein gemeinsames Ziel – Assyriska FF Södertälje, dem größten Fußballklub der Region Sörmland. Diese Attacken stellen jedoch auch Angriffe gegen unsere offene und demokratische Gesellschaft dar. In Södertälje ist sich die Allgemeinheit dieser Zustände sowie den Verantwortlichen hierfür mittlerweile bewusst.
Was die Bedrohung unserer offenen Gesellschaft zu einer noch größeren macht, ist die Tatsache, dass sich die Täter nur sehr selten vor Gericht zu verantworten haben. Bedrohung von Zeugen, Sachbeschädigung, Eigentumsdelikte sowie interne Übereinkommen hinter verschlossenen Türen sind nur einige Beispiele für die Untergrabung der zivilgesellschaftlichen Strukturen unserer demokratischen Gesellschaft.
Bestimmte Milieus bieten der beschriebenen Kriminalität den geeigneten Nährboden und nicht selten wird die kriminelle Energie von verantwortungslosen Erwachsenen gar ermuntert. Daher können die Vorfälle der letzten Zeit auch nicht als Bubenstreiche oder einzelne voneinander unabhängige Vorfälle abgetan werden. Es handelt sich stattdessen um eine Reihe von Ereignissen, welche ihren Nährboden in einer systematischen ”wir gegen die“-Denkweise finden.
Dieser Kontext muss seitens der städtischen Behörden und Politiker stärker wahrgenommen werden da ansonsten das Risiko wächst sich der der asozialen Mentalität, welche sich in unserer Stadt verbreitet, komplett auszuliefern. Je früher und kräftiger die Gegenmaßnahmen, desto grösser die Möglichkeit, die unheilvolle Entwicklung aufzuhalten.
Die Gewaltausbreitung in der Stadt ist außer Kontrolle geraten. Behörden und Politiker müssen ihrer Verantwortung nachkommen und diese Entwicklung stoppen. Kommunalpolitiker sollten sich verstärkt mit den Ursachen beschäftigen und diesen nun entgegenwirken. Es ist an der Zeit für Veränderungen in Södertälje.
Denn eines ist sicher, werden nicht unmittelbar drastische Maßnahmen ergriffen, so ist schlimmeres zu erwarten.
Polizei, Staatsanwaltschaft und andere Behörden von Relevanz müssen kooperieren und handeln. Assyriska FF hat vor kurzem die Antigewalt-Kampagne ”Stå upp för Södertälje” (sinngemäß: ”Bekenn Farbe für Södertälje”). Dies ist uns nicht genug. Wir werden mit Hilfe einer aktiven Rolle im städtischen Vereinsleben auch weiterhin auf ein geeintes Södertälje, frei von Gewalt und geprägt von einer offenen demokratischen Gesellschaft, hinarbeiten.
Wir möchten unseren früheren Forderungen hiermit Nachdruck verleihen und fordern einen konkreten Handlungsplan um die beschriebene Entwicklung aufzuhalten.
Vorstand
Assyriska FF
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Sargon De Basso
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