König und Oberpriester spielten dabei eine führende Rolle. Das prunkvolle Fest bedeutete für die Bevölkerung eine Zeit der Fröhlichkeit. Am 5. Tag begab sich der König zum Tempel, kniete vor dem Gott Marduk nieder und legte eine „Beichte“ ab. Anschließend wurde ein Jahresbericht abgegeben und Pläne für das nächste Jahr vorgetragen. Der König sprach danach seinem Volk die besten Wünschen aus. Der Monat April wird in Mesopotamien bis heute als Monat der Fruchtbarkeit erachtet. Diese Zeit, in der die Mutter Erde zum Leben erwacht, bedeutet für die Menschen Hoffnung. Deshalb wurde und wird sie als Beginn des Neuen Jahres gefeiert. Das Ritual des Händeschüttelns, das Resümieren der Aktivitäten des vergangenen Jahres und die Planung der Vorhaben für das Neue Jahr haben seit Jahrtausenden für unsere Zivilisation gesellschaftliche und politische Bedeutung. Das Fest am 1. April ist bis heute ein Teil unserer Kultur, zu deren Bewahrung wir uns verpflichtet fühlen. Innerhalb der letzten 100 Jahre hat ein Teil unseres Volkes die Heimat Mesopotamien (Beth – Nahrin) verlassen oder verlassen müssen. Die Unterdrückung und Diskriminierung haben uns zu Fremden in der Heimat gemacht. Trotz der Probleme und neuen Leiden hat unser Volk an den Feierlichkeiten zum 1. April, dem assyrischen Neujahrsfest, festgehalten. Der 1. April als Beginn des Neuen Jahres soll uns Kraft geben, weiterhin für unsere Ziele zu kämpfen.
In diesem Sinne wünschen wir ein frohes Neues Jahr in Frieden und Freiheit.
bethnahrin.de
Englisch: Khä B’Nësán (April 1st) – Assyrian New Year
© Bethnahrin.de
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit unserer ausdrücklichen Genehmigung!