Assyrisches Neujahr

Der AMVA wünscht allen ein frohes Akitufest

Seit Tagen bereiten Assyrer:innen weltweit die Festlichkeiten zum diesjährigen Akitu/Neujahrs-Fest vor. Je nach dem, in welchem Land sie leben und welche Pandemie-Maßnahmen für sie gelten, tun sie dies in großer Runde oder digital: So wird in Australien und in Teilen der USA ausgelassen gefeiert, in Europa wird das traditionelle Assyrische Neujahr hingegen vornehmlich online begangen.

Das Akitu (Gerste) lässt sich auf eine jahrtausendalte Tradition zurückführen und gehört zu den ältesten Festen der Welt. Der Ursprung des Festes lässt sich in Ur (Sumer) verorten. Noch bis ins späte zweite Jahrtausend v. Chr. wurden zwei Feste mit mehrtägigen Prozessionen und religiösen Ritualen begangen, nämlich zur Gerstenaussaat und später noch einmal zur Gerstenernte im Monat Nisannu. Die Babylonier übernahmen in der Folge diese Tradition, feierten aber nur noch das Nisannu-Akitu und widmeten die Feierlichkeiten ihren eigenen Göttern. Mit diesem Festbeendeten bzw. begannen sie das neue Jahr.

Seither feiern wir Assyrer:innen in der Heimat sowie weltweit das Akitu-Fest, das für uns heute keinerlei religiöse, sondern vielmehr eine kulturelle und politische Bedeutung innehat. Wir zelebrieren unsere Tradition und die vielen kleinen Rituale, die sich über Jahrtausende gehalten haben, deren religiöser Ursprung aber lange Zeit unbekannt war oder im Zuge der Christianisierung nicht weitergetragen wurde.

In diesem wie im vergangenen Jahr können zumindest wir in Deutschland das Akitu-Fest nicht wie üblich begehen. KeineNeujahrsempfänge, keine Familientreffen, keine großen Feiern. Umso wichtiger ist es daher, die Rituale im kleinen Kreis beizubehalten und auch die vielen digitalen Angebote, die die assyrischen Organisationen wie z.B. der Assyrische Jugendverband Mitteleuropa e.V. vorbereitet haben, zu nutzen.

Wir wünschen allen Assyrer:innen weltweit ein schönes Akitu-Fest – Akitu Brikho!

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