Gütersloh

Staatsschutz ermittelt nach Vandalismus an der ZAVD-Geschäftsstelle

Am Höhepunkt des assyrischen Akitu-Neujahrsfestes, dem 1. April 2018, haben zwei unbekannte Männer gegen 5 Uhr morgens das Schild der Bundesgeschäftsstelle des Zentralverbandes der Assyrischen Vereinigungen in Deutschland (ZAVD) e.V. mit schwarzer Farbe beschmiert. Bereits im Oktober 2017 wurde das Schild aus der Verankerung gerissen und mitgenommen. Der Zentralverband hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Der Staatsschutz ermittelt.

Verbotene Parolen an der Fassade der Kanzlei Steiner Wecke & Kollegen

Der Vandalismus begrenzte sich nicht auf den ZAVD. Betroffen waren auch die Anwaltskanzlei Steiner Wecke & Kollegen sowie eine assyrische Änderungsschneiderei, welche in unmittelbarer Nähe zur Bundesgeschäftsstelle des ZAVDs stehen. Dadurch, dass die Gebäude mit verbotenen Parolen, wie Hakenkreuzen, beschmiert wurden, ermittelt nun der Staatsschutz. Es kam in dieser Gegend bisher noch nie vor, dass Geschäfte mit Hakenkreuzen beschmiert wurden. „Ich bin schockiert, dass in solch einer multikulturellen Stadt wie Gütersloh noch rechtes Gedankengut existiert“, so der Bundesgeschäftsstellenleiter Michael Poll.

Diese Art von Hass motiviert den ZAVD und seine ehrenamtlichen Helfer umso mehr, der Gesellschaft aufzuzeigen, inwiefern seine Projekte das interkulturelle Zusammenleben und die Integration von Geflüchteten in Deutschland verbessern. „Es ist beschämend, dass der ZAVD Opfer rechtsradikalem Vandalismus wurde, obwohl wir durch unsere Integrationsprojekte genau diese Spaltung in der Gesellschaft vermeiden wollen“, ergänzt der erste Vorsitzende Aziz Said.

Der Zentralverband der Assyrer engagiert sich für die Geflüchteten, um ihnen nach deren Flucht in Deutschland neuen Halt zu verschaffen. Aber auch der Flüchtlingsproblematik versucht er entgegenzuwirken, indem humanitäre Projekte in der Heimat gefördert und gestartet werden, sodass Assyrer erst gar nicht gezwungen werden zu fliehen. Die Assyrer erleiden in Syrien, dem Irak und der Türkei als Ureinwohner bereits täglich Unterdrückung und Verfolgung. „Anstatt Gelder für Spraydosen auszugeben, wäre dieses Geld bei unserer humanitären Hilfe oder den Integrationsprojekten besser aufgehoben. Der Vandalismus bewirkt letztlich das Gegenteil“, meint der Schatzmeister Johann Roumee.

Quelle: ZAVD

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