Der Patriarch der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien, Seine Heiligkeit Moran Mor Ignatius Aphrem II. Karim, versucht Hoffnung zu versprühen. Auch und gerade dort, wo kaum noch Hoffnung ist. Denn das Überleben der Christen im Nahen und Mittleren Osten ist existenziell bedroht.
Es ist diese Botschaft, die ihn auf die Münchner Sicherheitskonferenz treibt. Er möchte den Stummen eine Stimme geben, denen, die nicht gehört werden im Wirrwarr der Kriegsberichterstattung. Und er möchte die europäischen Länder um Unterstützung bitten. Unterstützung für die Christen und Unterstützung der Projekte der Kirchen im Nahen und Mittleren Osten. Damit die Christen im Orient überleben können.
Ortswechsel.
Der Patriarch, der in Begleitung der Bischöfe Mor Philoxenos Matthias Nayis (Deutschland) und Mor Nikodemus David Sharaf (Mosul/Nordirak) kommt, freut sich sichtlich seine Gemeinde der Marienkirche in Augsburg besuchen zu können. Jede seiner Kirchen ist für ihn ein Stück Heimat.
Begleitet von Trommeln und Trompeten der Pfadfindergruppe des Landesverbandes des Assyrischen Jugendverbandes Mitteleuropa e.V. betritt er die überfüllte Kirche. Neben der ohnehin großen Gemeinde in Augsburg sind zahlreiche Vertreter der Stadt sowie der assyrischen Vereine gekommen, ebenso wie Vertreter anderer Gemeinden in Deutschland. „Viele Mitglieder des Assyrischen Mesopotamien Verein Augsburg sind gleichzeitig Mitglieder der syrisch-orthodoxen Kirche“, so der 2. Vorsitzende Gabriel Goge, „Für uns ist es selbstverständlich bei einem vielleicht einmaligen Anlass nicht nur dabei zu sein, sondern den Kirchenrat in der Organisation auch tatkräftig zu unterstützen.“
Der Gottesdienst dauert länger als üblich. Im Anschluss gemeinsames Essen, bevor das Programm weitergeht. Viele Reden, ein kleines Konzert des Frauenchors der syrisch-orthodoxen Marienkirche und schließlich ein Vortrag über die Heilige Eucharistie, gefolgt von einer Fragerunde. Volles Programm bis 20.00 Uhr.
Doch der Patriarch lässt seiner Erschöpfung keinen Raum. Er nimmt sich Zeit für jeden Einzelnen – immer mit einem Lächeln im Gesicht. Er schenkt den Gläubigen Hoffnung.
Nurba Yacoub
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