Immer noch ist die Lage der Minderheiten im Nahen Osten desolat. Ihre Regierungen unternehmen für ihren Schutz so gut wie gar nichts und mordsüchtige Islamisten setzen alles daran, sie auszulöschen. Auch die aus über 40 Staaten bestehende internationale Allianz zur Bekämpfung des IS hat bisher keine nennenswerte Erfolge erzielt, um die betroffenen Minderheiten in der Region zu schützen. Währenddessen fehlt es in den Flüchtlingslagern noch am Nötigsten: Sie sind überfüllt, die Menschen haben kein richtiges Obdach, es fehlt an Trinkwasser, Medizin oder warme Kleidung für den Winter.
Im nordsyrischen Kobane/Ain al-Arab müssen sich Kurden gegen eine immer größer werdende Offensive des IS wehren. Ihre spärliche Ausrüstung und die amerikanischen Luftangriffe sind unzureichend, um die Gefahr abzuwenden. In der nordirakischen Provinz Ninive werden Jesiden erneut vom IS eingekesselt und es droht ein weiteres Massaker. Auch die christlichen Assyrer haben zu hunderttausenden die Ninive-Ebene verlassen, ihre Urheimat, die sie seit 7000 Jahre bewohnen.
Obwohl Jesiden und Assyrer die direkt betroffenen Volksgruppen von der IS-Gewalt im Irak sind und zur Selbstverteidigung ihre eigene Schutzeinheiten aufgebaut haben, erhalten sie keinerlei internationale Hilfe, damit sie sich erfolgreich verteidigen können. „In unserer angestammten Heimat befinden wir uns in einer existenzbedrohlichen Situation, es geht nur noch um Sein oder Nichtsein,“ heißt es vom ZAVD Vorsitzenden Johann Roumee. „Die Menschen vor Ort benötigen von der internationalen Gemeinschaft Unterstützung in der Ausbildung, sowie moderne Ausrüstung, damit sie sich mittelfristig selber gegen diese Verbrechen wehren können. Die akute Situation im Shengal beweist, dass die Errichtung einer international überwachten Schutzzone längst überfällig ist,“ erklärt Janet Abraham vom ZAVD Irakkomitee.
Deutschland und alle anderen demokratisch gesinnten Staaten sind aufgerufen, dahingehend ernste Schritte einzuleiten.
Der Vorstand
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