ZAVD-Pressemitteilung

Assyrer im Nordirak zwischen den Fronten existenziell bedroht

Das Leben und die Gebiete der assyrischen Volksgruppe werden durch die Interessen der kurdischen Autonomieregierung und den Terror der ISIS-Extremisten bedroht. Es ist ein Exodus zu befürchten, sollte die Weltgemeinschaft nicht unmittelbar Hilfe leisten.

Im Schatten der Offensive der islamistischen ISIS in der mehrheitlich von christlichen Assyrern bewohnten Ninive-Ebene nutzt nun die kurdische Autonomieregierung die Situation um Ihre eigene Position in der Region zu stärken.

„Täglich erreichen uns schreckliche Nachrichten über die derzeitige Situation der Assyrer im Irak“, so der 1. Vorsitzende des Zentralverbands der Assyrischen Vereinigungen in Deutschland (ZAVD), Johann Roumee. „Die Weltgemeinschaft muss handeln und die systematische Vertreibung der Assyrer verhindern!“

Die Ninive-Ebene wird auch als die Kornkammer des Iraks bezeichnet. Auf dieses Gebiet, die einzige Region des Irak, wo nicht-muslimische Bevölkerungsgruppen – die christlichen Assyrer – die Mehrheit bilden, meldet nun die kurdische Autonomieregierung ihren Anspruch an. Die irakische Regierung hatte zuletzt im Januar angekündigt der Gegend den Status einer Provinz zukommen zu lassen.

Vor zwanzig Jahren lebten noch 1,5 Millionen Assyrer im Irak. Bereits unter der Diktatur Saddam Husseins begann der Exodus. Nach der US-Invasion 2003 verließ eine weitere halbe Million Menschen das Land. Nach Schätzungen leben heute noch circa eine halbe Million Assyrer im Irak.

In der Ninive-Ebene leben nur noch circa. 120.000 assyrische Christen. Diese Zahlen stammen aber noch vor der Zeit der Vertreibung durch die extremistische ISIS und den Truppen der Kurdischen Zentralregierung. Sollte die Weltöffentlichkeit nicht reagieren wird es keine christliche Volksgruppe im Irak mehr geben!

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