Wir möchten auch allen Kadern für die 45 Jahre harte Arbeit für das Assyrische Volk danken, die sie seit der Gründung bis heute geleistet haben, nicht nur in der Heimat, sondern überall in der Diaspora. Dies im politischen Bereich wie auch in der Öffentlichkeitsarbeit. Die ADO und die AUA haben sich gemeinsam aktiv für das Assyrische Volk eingesetzt und vieles erreicht. So haben sie als Tradition Kha bnissan (1. April), wie auch den Tag der Märtyrer (7. August) geprägt.
Zu diesem Anlass möchten wir nochmals auf die gegenwärtigen Ereignisse in unserer Heimat Syrien aufmerksam machen.
Tagtäglich fordern die Kämpfe zwischen Aufständischen und dem Militär in Syrien neue Todesopfer. Die Gewalt der Sicherheitskräfte gegen die Bevölkerung eskaliert dramatisch. Unter den oppositionellen Kräften sind auch Assyrer. Sie alle fordern Demokratie, Freiheit und Selbstbestimmung. Welche Folgen sich für die knapp 3 Millionen Christen aufgrund der unsicheren Machtverhältnisse ergeben, ist allerdings mehr als ungewiss.
Mittlerweile sind es bereits mehr als fünf Jahrzehnte, in denen das Land nunmehr unter strukturellen Krisen in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und vor allem in Bezug auf die Einhaltung der Menschenrechte leidet. Das Regime missachtet kontinuierlich bürgerliche Freiheiten und Rechte. Es verwehrt den Menschen die Teilnahme am politischen Leben und blockiert damit Fortschritt und Entwicklung, die für den Erfolg einer demokratischen Gesellschaft notwendig sind.
Wir, die Assyrische Demokratische Organisation, Sektion Europa (ADO), fordern deshalb einstimmig auch eine neue Verfassung für ein neues Syrien, die den Bürgern des Landes folgendes garantiert:
- Die nationalen Rechte für das Assyrische Volk und eine Lösung für die assyrische Frage in einer demokratischen und fairen Art und Weise im Rahmen der Einheit des syrischen Territoriums und der Menschen, sowie die Ausübung der Rechte und Erfüllung der Pflichten durch gleichberechtigte Staatsbürgerschaft aller Bürger werden in der neuen Verfassung verankert
Vor allem müssen für die Assyrer in Syrien Perspektiven geschaffen werden. Sie leben zwar als eigenständige indigene Volksgruppe dort und stellen eine Minderheit mit eigener Sprache und eigener Kultur dar, die in ihren historischen Siedlungsgebieten lebt, trotzdem sind die Assyrer in Syrien nur als religiöse bzw. konfessionelle und nicht als ethnische Volksgruppe anerkannt. Um aber Demokratie und Stabilität im neuen Syrien zu erreichen, muss das Land imstande sein
- die Existenz und die Rechte der Minderheiten durch eine ausdrückliche Verankerung in der Verfassung zu garantieren
- die angestrebten Rechte durch klar definierte, effektive Mechanismen in die Praxis umzusetzen und zu schützen
- die Minderheiten mit ihren kulturellen Reichtümern einschließlich ihrer Sprachen und spezifischen Fähigkeiten anzuerkennen und zu fördern
Wir im stabilen und demokratischen Westen müssen der Motor sein, der eine demokratische Zukunft des syrischen Volkes voranbringt! Kirchen, Politik und Menschenrechtsorganisationen sind neben dem assyrischen Volk hier in Europa aufgerufen, Solidarität zu zeigen und gemeinsam mit uns für die Durchsetzung unserer Forderungen und Ziele zu kämpfen.
Damit dieser Wandel in Syrien stattfindet, rufen wir daher unser Volk auf, sich daran aktiv zu beteiligen, sei es durch Zurverfügungstellung finanzieller Mittel oder durch eigene Aktivitäten. Wir dürfen nicht nur von einem Wandel sprechen, sondern müssen selbst darauf hinarbeiten.
Assyrische Demokratische Organisation
Sektion Mitteleuropa
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