Insbesondere im Gebiet des Tur Abdin, genauer der Provinz Mardin (in der Türkei), fallen christliche Kulturgüter, die eine Jahrtausende alte Geschichte erzählen, derzeit der Enteignung durch die türkische Regierung zum Opfer, unter Ihnen auch Kulturgüter, welche noch vor dem Christentum in die Zeit der alten Assyrer führt. Und dem nicht genug, auch in den syrischen und irakischen Kriegsgebieten wurden bereits etliche historische Kulturgüter der Assyrer zerstört. „In den besagten Gebieten bangen die Betroffenen, welche eine christliche Minderheit darstellen, seit Jahrhunderten um ihre Existenz und ihr kulturelles Erbe!“, so Johann Roumee (1. Vorsitzender ZAVD). „Wir warnen daher vor einer Auslöschung des jahrtausendealten urchristlichen Kulturerbes in der Türkei“, so Roumee weiter.
Das Ausmaß der momentanen Enteignung ist bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mit genauen Zahlen zu belegen, allerdings steht fest, dass juristische Maßnahmen der Betroffenen derzeit in der Region lebenden 3.000 Assyrer getroffen werden, um gegen die verheerenden Folgen der Enteignung vorzugehen. Es scheint, als sollen auch diese urchristlichen Kulturgüter in Moscheen oder Museen umfunktioniert werden und somit die Jahrtausende alte Kultur der urchristlichen Minderheit ausgelöscht und die noch verbliebenen Assyrer vertrieben werden. Bereits in der Vergangenheit wurde aus Seiten der türkischen Behörden versucht, Ländereien des Klosters Mor Gabriel, eines der ältesten Klöster weltweit, zu enteignen.
Derzeit leben insgesamt nur noch etwa 20.000 Assyrer in der Türkei. Vor dem Genozid um 1915 betrug die Zahl über eine Million. Durch den Völkermord mit mehr als 750.000 Opfern und der anschließenden gezielten Unterdrückung bis in die heutige Zeit hinein flohen die Assyrer in die westlichen Länder, wie Deutschland, Schweden und die USA. „Um in unserer alten Heimat auch weiterhin für unsere Nachfahren die christliche Kultur zu wahren, bitten wir die deutsche Bundesregierung daher inständig um die Unterstützung der Assyrer in der Türkei. Ein Fortbestand der Jahrtausende alten Kultur ist auf das Äußerste bedroht.“, ruft der erste Vorsitzende Roumee die Bundesregierung zur Hilfe auf.
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