ZAVD-Pressemitteilung

Selbstmordanschlag in Qamishli nach Einweihung von Genozid-Mahnmal

Am heutigen Morgen, dem 19. Juni 2016, ereignete sich gegen 12 Uhr lokaler Zeit ein weiterer Selbstmordanschlag in der assyrischen Stadt Qamishli in der Nähe der St. Gabriel Schule, auf der Hauptstraße al-Qowatly. Eine Stunde zuvor wurde vom syrisch-orthodoxen Patriarchen Mor Ignatius Afrem II an derselben Straße ein Genozid-Mahnmal zu Gedenken an die Opfer des Völkermordes 1915 im Osmanischen Reich errichtet. Der Terrorist war als Priester verkleidet.

Die Anschlagsserie setzt sich weiterhin fort. Zuvor lag der Fokus auf Restaurants und naheliegende christliche Schulen. Heute sind die Anschläge als politisch motiviert zu verzeichnen. Es ist zu vermuten, dass der Anschlag dem Genozid-Mahnmal dienen sollte.

Genozid-Mahnmal in Qamishli

Genozid-Mahnmal in Qamishli

Derzeit sind die Täter noch nicht bekannt. In den letzten Wochen wurde der IS für die blutigen Anschläge beschuldigt, jedoch wird dies wegen der Professionalität immer mehr angezweifelt. Wer tatsächlich für die Anschläge verantwortlich ist, steht noch nicht fest.

„Dieser Angriff diente nicht nur den in Syrien lebenden heutigen Assyrern, sondern auch den während des Genozides ermordeten assyrischen Opfern. Es ist uns neu, dass sich der IS neben der Türkei gegen die Anerkennung dieses Genozides einsetzt. Wir fordern einen erhöhten Willen der europäischen Regierungen, insbesondere Deutschlands, mehr für den Schutz der Assyrer in Syrien und dem Irak zu unternehmen. Deutschland darf nicht weiter wegschauen!“, so Johann Roumee, erster Vorsitzender des ZAVD e.V.

Wir verurteilen diesen feigen und hinterhältigen Anschlag aufs Schärfste. Wir wünschen den Verletzten eine schnelle Genesung und hoffen, dass alle fünf Opfer das Trauma überstehen.

Quelle: ZAVD

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