„Niemand darf aufgrund seiner Religion verfolgt oder diskriminiert werden. Was im Irak derzeit geschieht, ist eine fundamentale Verletzung der Menschenrechte, der wir nicht tatenlos zusehen dürfen“, so Burkhard Blienert.
Nuri Ayaz vom ZAVD betonte, dass die Lage der assyrischen Christen im Irak dramatisch sei: „Die Menschen flüchten vor dem Terror der IS-Miliz, dem sie nahezu schutzlos ausgeliefert sind. Viele schlafen auf der Straße und werden den Winter nicht überleben. Wenn nichts geschieht, wird es bald keine Christen mehr in der Region geben.“ Der ZAVD fordert eine Schutzzone für die Bevölkerung der Ninive-Ebene im nördlichen Irak und schnelle humanitäre Hilfe: „Es muss aber auch sichergestellt werden, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie gebraucht wird und strenge Kontrollen stattfinden. Auch assyrische und jesidische Hilfsorganisationen, die bei der UNO anerkannt sind, sollten bei der Belieferung mit Hilfsgütern einbezogen werden“, so John Gültekin vom ZAVD. Langfristig fordert der Verband die Selbstverwaltung der Ninive-Ebene.
Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, der kürzlich im Irak war, berichtete von der Lage vor Ort. Die Lage der Flüchtlinge sei katastrophal, die Seuchengefahr groß. Viele seien traumatisiert. Es bräuchte dringend mehr humanitäre Hilfe und internationale Unterstützung beim Ausbau der örtlichen Sicherheitsstrukturen. Langfristig müsse das Ziel die politische Stabilisierung der Region sein. Derzeit glaube er aber nicht, dass sich der Weltsicherheitsrat auf einen UN-Mandatsbeschluss verständigen werde, der einen Einsatz von Bodentruppen nach sich zöge.
Burkhard Blienert und Christoph Strässer sagten am Ende des Austauschs dem ZAVD zu, sich für den Schutz der assyrischen Christen im Irak und eine politische Lösung des Konflikts einzusetzen.
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