Einige Hauptgründe sind:
- Die Lage von Homs in der Mitte von Syrien gab die Möglichkeit, die Verkehrsanbindung zwischen den meisten Städten, speziell Damaskus und Aleppo, zu erhalten.
- Es besitzt die Haupt-Ölraffinerie, die den Bedarf von anderen Gebieten im Land bereitstellt.
- Die Bevölkerung ist aus verschiedenen Sekten, Konfessionen und Religionen zusammengesetzt. Es gibt dort Sunniten, Alawiten, Ismailiten ebenso wie Christen: (Orthodoxe, Katholiken und Protestanten).
Die Kämpfe in Homs legten den Informationsfluss zwischen Städten und Dörfern im ganzen Land lahm. Die häufige Zerstörung der Ölleitungen behinderte das Leben der Zivilisten ebenso wie die Arbeit der Industrie. Der wichtigste Teil, der angegriffen wurde, ist das gesellschaftliche Gefüge. Die sektiererischen Kämpfe spaltete Homs in sektiererische Enklaven. Christen waren die Opfer der sektiererischen Kämpfe.
Die gegenwärtige Situation der Christen in Homs
Die Christen waren in der Lage, die Kämpfe zwischen der Armee und den Rebellen über einen langen Zeitraum zu überstehen. Als sich Anfang 2012 die Rebellen in die christliche Nachbarschaft verlagerten, begannen die Zusammenstöße zwischen der Armee und den Rebellen. Das Ergebnis davon war, dass viele Christen getötet oder verletzt wurden, und viele Häuser wurden niedergebrannt und zerstört. In den Straßen zu gehen wurde bedrohlich, sogar für kurze Strecken, um das Notwendige zum täglichen Leben zu kaufen. Die Christen waren zwischen dem Kreuzfeuer gefangen und sie hatten keine Wahl, außer wegzuziehen und in anderen Gebieten des Landes Sicherheit zu suchen.
Sie verloren alles, was sie hatten. Viele Christen spürten, dass sie zur Zielscheibe geworden sind und bekamen Angst, dass sich das Szenario aus dem Irak in Homs wiederholen würde. Wir dürfen nie vergessen, dass die Christen aus dem Irak getötet, ihre Kirchen bombardiert wurden, und sie wurden in vielen Ländern zu Flüchtlingen.
Gewöhnlich machten die Christen mehr als 85% in den folgenden Bezirken von Homs aus: Hamidieh, Boustan al-Diwan, Wadi al-Sayeh, al-Warsha, Bab-Sbaa, Karam shamsham und al-Sabil.
Es sind mehr als 10.000 christliche Familien, die jetzt vertrieben wurden und von Homs weggezogen sind in andere christliche Dörfer nahe Homs und andere Teile von Syrien. Man findet sie meistens in Wadi-al Nasara (christliches Tal), Safita, Tartous und in den christlichen Dörfern, die östlich von Homs gelegen sind, z.B. Fayrouzah, Zaydal, Sadad, Fehayleh, Hafar, Qaryaten und Meshrefeh. Einige Familien fanden den Weg nach Damaskus, Aleppo, Jazirh und in den benachbarten Libanon.
Die Christen aus Homs verloren ihr Eigentum, und jetzt sind sie überall verstreut, ohne ihr Schicksal zu kennen. Insofern sind ihre Verwandten, die in anderen Gebieten leben, die einzige Zuflucht, und ihre Kirchen, die ihr möglichstes tun, ihnen humanitäre Hilfe anzubieten. Unglücklicherweise ist das Desaster viel größer als erwartet.
Es sind etliche arme Christen in den oben genannten christlichen Gebieten, die nirgendwo hingehen können. Sie sagen: „Wir ziehen es vor, unser Zuhause als Gräber zu haben, anstatt in anderes elendes Leben außerhalb unserer Heimatstadt aufzubrechen.“
Die erforderlichen Notwendigkeiten für die Christen von Homs
Die Mehrheit der christlichen Familien von Homs leiden unter folgendem:
- Fehlenden Jobs in anderen Städten und Orten. Das ist das Hauptproblem für die vertriebenen Menschen. Wenn Jobs verfügbar sind, können die Christen sich auf sich selbst verlassen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
- Der Notwendigkeit, ein Zimmer in Damaskus zu mieten, das z.B. ca. 100 Euro monatlich kostet.
- Die notwendige Nahrung, Milch, Käse, Brot, Medizin etc. für eine Familie, die sich aus vier Personen zusammensetzt, würde monatlich schließlich 200 Euro kosten.
Ergebnis
- Die Christen von Homs glauben, dass Frieden die Oberhand gewinnen sollte, und die Kämpfe keine Sicherheit bringen können.
- Alle Parteien, lokal und international sollten einen fruchtbaren Dialog angehen, um eine Versöhnung zu erreichen, damit die Menschen friedlich in ihre Häuser zurückkehren und ihre tägliche Arbeit wieder aufnehmen können.
- Wir glauben, dass der Ruf nach Frieden stärker durch die Kirchen auf der ganzen Welt hervorgehoben werden sollte, besonders im Westen.
Dieses Papier wurde durch eine Gruppe junger Menschen aus Homs vorbereitet, die nach Damaskus vertrieben wurden. Sie schrieben es, um ihre Schwesterkirchen im Westen auf ihre Leiden aufmerksam zu machen.
Hanna Issa
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