Attentat auf einer Akitu-Parade in Nohadra (Dohuk)

Am 01.04.2025 wurden mehrere assyrische Zivilisten während eines Straßenumzugs anlässlich des Neujahrsfestes „Akitu“ von einer bewaffneten Person attackiert. Der Vorfall ereignete sich in der Stadt Nohadra (Dohuk) in der kurdisch-autonomen Region des Iraks.

Akitu gilt als eines der ältesten Feste der Welt, dessen Ursprung im antiken Mesopotamien liegt. Bis heute halten die Assyrer als Nachfahren des Reiches jährlich Feierlichkeiten in ihren angestammten Siedlungsgebieten ab. Für die Gegend um Nohadra (Dohuk) war in diesem Jahr ein Straßenumzug geplant. Demnach soll eine Menschenmenge in traditioneller Folklore und einem Meer aus hissenden assyrischen Nationalflaggen friedlich gefeiert haben, als inmitten der Gesellschaft eine männliche Person, bewaffnet mit einer Axt, begann, auf mehrere Teilnehmer einzuschlagen.

Über die Identität und dem Motiv des Angreifers wird spekuliert. Gemäß Zeugenaussagen vor Ort aus verschiedenen Quellen der sozialen Medien soll es sich bei dem Mann um einen Kurden handeln. Die lokalen Medien behaupten, dass der Täter islamistische Aussagen tätigte, was auf einen terroristisch motivierten Anschlag hindeutet. Mindestens zwei Personen wurden dabei verletzt. Schlimmeres konnte verhindert werden, da mehrere Teilnehmer einschritten und den Angreifer solange außer Gefecht setzten, bis die lokale Polizei eintraf und ihn festnahm.

Trotz dieser schockierenden Situation ließen sich die Menschen nicht davon abhalten, die Straßenparade fortzusetzen. Als Zeichen des Widerstands zeigten die teilnehmenden Personen jene Flagge, die durch den Angriff zuvor mit Blutbefleckt wurde.

Als assyrischer Kulturverein beunruhigt uns der aktuelle Fall sehr. Oftmals wurde über rassistische Situationen an Akitu-Festen im Irak in den vergangenen Jahren berichtet. Dieses Verbrechen übertrifft jedoch sämtliche Befürchtungen und bestätigt die brutale Realität der dortigen Lage der assyrischen Bevölkerung. Auch die Abweichung zwischen der lokalen medialen Berichterstattung und dem Videomaterial von Zivilisten vor Ort prägt erneut das Bild der Unklarheit über die Geschehnisse. Es ist wichtig, dass wir unserem Volk eine Stimme geben, da sie ansonsten verstummt. Daher fordern wir umgehend eine ausführliche und zuverlässige Aufklärung des Sachverhalts.

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