Islamische Studien

Imamausbildung in Deutschland

Imamausbildung in Deutschland

Daten

Beginn: 20. März 2012, 19:30
Ende: 19:30

Location: Assyrischer Mesopotamien Verein Augsburg e.V.

Ort: Augsburg

Adresse: Mendelssohnstraße 21, 86154 Augsburg, Deutschland

Weitere Infos

Eintritt beträgt 5 €.

Veranstalter

Interkulturelle Akademie Augsburg

Beschreibung

Sehr geehrte Damen und Herren,

Herr Prof. Dr. Rauf Ceylan berichtet am Dienstag, den 20. März um 19.30 Uhr im Kulturzentrum der Mesopotamien Vereins in der Mendelssohnstr. 21 über den Sachstand der Einrichtung „Islamischer Studien“ und der Imamausbildung an der Universität Münster/Osnabrück.

Über Zentren für Islamische Studien in Deutschland schreibt das Bundesministerium für Bildung und Forschung

In Deutschland leben etwa vier Millionen Muslime. Sie bilden nach dem Christentum die zweitgrößte Religionsgemeinschaft in unserem Land. Viele wünschen sich für ihre Kinder religiöse Bildung, wie wir sie Kindern im christlichen Religionsunterricht traditionell ermöglichen. Religionsunterricht an Schulen bietet eine wichtige kulturelle und theologische Orientierungshilfe. Er vermittelt Ethik und Moral und fördert die Identitätsfindung von Kindern und Jugendlichen. Religionsunterricht unterstützt Kinder und Jugendliche darin, den eigenen Glauben zu reflektieren und zu artikulieren. Und er fordert dazu auf, sich mit Werten auseinanderzusetzen – den eigenen wie auch den Werten anderer. In einer pluralen Gesellschaft ist das eine entscheidende Voraussetzung, um den notwendigen Dialog der Kulturen zu führen.

Um eine flächendeckende Einführung islamischen Religionsunterrichtes in Deutschland sicher stellen zu können, werden rund 2.000 Lehrkräfte benötigt. Eine fundierte Ausbildung dieser Lehrkräfte ist ohne ein entsprechendes universitäres Umfeld, das auch anspruchsvolle Islamische Studien umfasst, nicht vorstellbar.

Die Einrichtung Islamischer Studien an deutschen Hochschulen schließt nicht nur eine wissenschaftliche Lücke, indem sie die Chance zu einer historisch-kritischen Methode im Umgang mit dem Koran eröffnet, sondern sie ist auch Teil einer zeitgemäßen Integrationspolitik, da sie durch die ausgebildeten Theologen unter anderem auch einen sinnvollen bekenntnisorientierten schulischen Religionsunterricht ermöglicht.

Grundsätzlich liegt die Entscheidung über die Einrichtung von Zentren für Islamische Studien an deutschen Hochschulen bei den Ländern und Universitäten. Das BMBF unterstützt – basierend auf einer Empfehlung des Wissenschaftsrates – viel versprechende Standorte. Gleichzeitig stellt das BMBF an diese aber auch hohe Anforderungen, die an denen, die an die christlichen Kirchen gestellt werden, ausgerichtet wurden.

Im Herbst 2010 wurden Tübingen und Münster/Osnabrück als Zentren für Islamische Studien ausgewählt. Die Lehre soll dort jeweils zum Wintersemester 2011 / 2012 beginnen. Im Februar 2011 sind auch die Universitäten Erlangen-Nürnberg und Frankfurt/Gießen von der vom BMBF einberufenen Gutachterrunde zur Förderung empfohlen worden. An allen vier Zentren sollen zukünftig islamisch-theologische Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, in der Sozialarbeit tätige Personen, Religionslehrerinnen und Religionslehrer sowie Religionsgelehrte unter anderem für Moscheen ausgebildet werden.

Die Bundeszentrale für politische Bildung schreibt: Mittlerweile haben nahezu alle Akteure aus Politik und Moscheegemeinden erkannt, dass die gesellschaftliche Implementierung eines hier beheimateten Islams eine wichtige Zukunftsaufgabe darstellt. Seit der Einberufung der ersten Deutschen Islamkonferenz (DIK) im Jahr 2006 sind zwei strategische Handlungsfelder erkennbar. Ganz oben auf der Agenda steht die Einführung eines islamischen Religionsunterrichts für die geschätzten 800.000 bis 900.000 muslimischen Schülerinnen und Schüler. Im zweiten Handlungsfeld soll die Akademisierung des Islams vorangetrieben werden.

Rauf Ceylan, Dr., ist Sozial- und Religionswissenschaftler. Seit 2009 Professor für Religionswissenschaft mit dem Schwerpunkt islamische Religionspädagogik an der Universität Osnabrück

Arbeitsschwerpunkte

  • Gegenwartsbezogene Islamforschung
  • Moscheen und Religionspädagogik
  • Rolle und Funktion von Imamen
  • Religion, Migration und Integration
  • Religiöser Extremismus
  • Religion und Gewalt
  • Religion/Religiosität und Säkularisierung

Publikationen

  • Prediger des Islam: Imame in Deutschland, Herder Verlag, Freiburg 2010
  • Islamische Religionspädagogik in Moscheen und Schulen – Ein sozialwissenschaftlicher Vergleich der Ausgangslage, Inhalte und Ziele unter besonderer Berücksichtigung der Auswirkungen auf den Integrationsprozess der muslimischen Kinder und Jugendlichen, Verlag Dr. Kovac, Hamburg 2008
  • Ethnische Kolonien. Entstehung, Funktion und Wandel am Beispiel türkischer Moscheen und Cafés, Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006

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