„Ihr seid nicht allein!“. Die Worte des Hauptredners Johannes Singhammer, Vizepräsident des Deutschen Bundestags, waren eindringlich und brachten die Botschaft der Kundgebung auf den Punkt. Weit über 100 Millionen Christen weltweit werden laut Weltverfolgungsindex von Open Doors wegen ihres Glaubens verfolgt, Angriffe auf Kirchen haben sich gegenüber 2014 mehr als verdoppelt. Das liege auch und vor allem an der Ausbreitung des sogenannten Islamischen Staat, der ein immer größer werdendes Netzwerk bilde.
Syrien und Irak, Kerngebiet des IS, drohen nun völlig christenfrei zu werden. Doch auch die Türkei, so Singhammer, mache keine Fortschritte hinsichtlich der Religionsfreiheit – im Gegenteil: Laut Bericht von Open Doors sind gewalttätige Übergriffe infolge des zunehmenden extremistischen Islams deutlich gestiegen.
„Diese negative Entwicklung in unseren Heimatländern wirkt sich stark auf die dort lebenden christlichen Assyrer aus“, so Suleyman Ögünc, Vertreter des Assyrischen Mesopotamien Verein im Aktionsbündnis. Ein Großteil sei Hals über Kopf nach Europa geflüchtet – unter anderem nach Augsburg. Die Wenigen, die geblieben sind, leben in ständiger Angst. Dabei wollen die Christen aus dem Nahen Osten „nicht nach Europa, sie wollen Frieden“, betonte Pater Halemba von Kirche in Not in seiner Rede.
Die jährliche Kundgebung „Glaube braucht Bekenntnis – verfolgte Christen brauchen Hilfe!“ wurde 2012 vom Assyrischen Mesopotamien Verein, der Katholischen Diözese Augsburg, der Evangelischen Allianz, dem Evangelisch-Lutherischen Dekanat sowie dem Suryoye Kultur- und Sportverein ins Leben gerufen und wird seither jährlich unter Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl veranstaltet.
Von Nurba Yacoub
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