Irak bald christenfrei

Weltweite Solidarität mit verbliebenen Assyrern im Irak

Dem internationalen Aufruf in 12 Ländern von der Initiativgruppe „A Demand for Action“ für Samstag den 02.08.2014 unter der Leitung des schwedischen Journalisten Nuri Kino folgte auch die Arbeitsgruppe Save Our Souls – 1915.de, die bundesweit 14 Standorte mit Kundgebungen und Informationsveranstaltungen an diesem Tag organsierte.

Sie informierten Passanten über die Verfolgung und Ermordung von Christen durch die islamischen ISIS-Truppen im Irak und Syrien. Nach der Eroberung der Millionenstadt Mossul vor einigen Wochen hat sich die Lage weiter dramatisiert im Irak. Wo sie ankommen, legen sie alles in Schutt und Asche. Es ist ein Pfad voller Gräueltaten. Sie vergewaltigen junge Mädchen und verheiratete Frauen. Sie massakrieren Kinder und Erwachsene. Sie verschonen keinen, der nicht ihrer Gesinnung entspricht. So geschieht es vor allem mit den Christen. Sämtliche Häuser von Christen wurden mit dem arabischen Buchstaben „N“ markiert. Ein Begriff aus dem Koran für Nasrany, was so viel heißt wie Nazarener und damit im negativen Sinne die Christen bezeichnet, die an Jesus von Nazareth glauben. Die Christen erhielten das Ultimatum zu konvertieren und hohe Kopfsteuer zu leisten oder getötet zu werden. Nicht alle haben es geschafft in noch sichere Gebiete zu flüchten und wurden in ihren Häusern ermordet oder auf der Straße geköpft oder gekreuzigt. Im Jahre 2003 lebten einst 200.000 Christen in Mossul. Heute im Jahre 2014 leben keine mehr dort.

Weltweite Solidaritätsaktion

02.08.2014 | Augsburg
SOS Kundgebung AugsburgSOS Kundgebung AugsburgSOS Kundgebung AugsburgSOS Kundgebung AugsburgSOS Kundgebung Augsburg

Mit Infoflyern klärten sie Passanten über die Lage auf und baten den Flyer an die eigene Hauswand zu kleben und sich bei der „Kostenlosen Registrierung von Christen“ abstempeln zu lassen.

Der solidarische Stempel mit dem arabischen “N“ erreichte an diesem Tag eine hohe Zahl an Unterstützer; Christen als auch Muslime und andere Religionen. Sie zeigen vereint, dass sie dieses brutale Verhalten nicht tolerieren und wünschen sich Frieden für den Nahen Osten. Darüber hinaus wurden ca. 60.000 Flyer in Druck gegeben. Am Ende dieses erfolgreichen Tages wurden ca. 30.000 Flyer bundesweit verteilt. Ein riesiger Erfolg für diese besondere Art von Aufklärung.

Weltweite Solidaritätsaktion

02.08.2014 | Stuttgart
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Die türkische Muslimin Fatma erklärt: “Warum die Islamisten die Christen so barbarisch hinrichten verstehe ich nicht. Ich kann sowas nicht mit meinem Gewissen vereinbaren!“ und lässt sich für diesen Tag solidarisch einen Stempel geben.

„Wir schauen nicht weg und zeigen unsere Solidarität zu den Christen aus Mossul, dem Irak und allen verfolgten Menschen von fundamentalen Islamisten. Denn Schweigen und Ignorieren bedeuten Zustimmung.“, so der junge Assyrer Fady aus Essen. Die Familie von Fady ist eine von vielen christlichen Familien aus dem Irak, die bereits geflohen sind als die Demütigungen und ersten Ermordungen an Christen nach dem Fall von Saddam Hussein durch Islamisten verübt wurden. Die Sorge über den Verbleib der Verwandten aus Mossul ist groß.

Die christliche Bevölkerung, die überwiegend die Bezeichnung Assyrer/Chaldäer/Aramäer für sich beansprucht, wird aufgrund ihrer Ethnie und christlichen Religion verfolgt. Die letzten Verbliebenen, deren Zahl einige Hunderttausende beträgt, haben sich überwiegend in den Norden des Irak und der sogenannten Ninive-Ebene zurückgezogen. Es gehört zum Kernland dieser Urbevölkerung mit einer über 7.000 jährigen Geschichte. Sie leben mit anderen Minderheiten friedlich gemeinsam. Der Schutz durch die kurdischen Peschmerga ist nur eine temporäre Lösung. Niemand weiß, ob die augenscheinlichen Beschützer von heute nicht die Täter von morgen sind, da der Länderraub seit Errichtung der Flugverbotszone fortlaufend stattfindet und die 192 besetzten Dörfer im kurdisch kontrollierten Nordirak ihren christlichen Ureinwohnern nicht zurückgegeben werden. Übergriffe gab es in der jüngsten Vergangenheit leider häufiger.

„Deshalb ist unsere internationale Forderung die Ninive-Ebene als Schutzzone zu erklären und durch UN-Blauhelme schützen zu lassen. Die Menschen sehnen sich nach Frieden in der Region. Die Menschen möchten in ihrer Heimat leben. Eine Aufstockung von Flüchtlingskontingenten ist nicht die Lösung des Problems. Deshalb nochmal: Wir brauchen eine internationale Schutzzone für die Ninive-Ebene!“: so Petrus Atalay, Projektleiter von der Arbeitsgruppe Save Our Souls – 1915.de.

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